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AMERICANA 2010, Samstag 11.09.10: Kiss my Cat und Malte Döring erzielen Top Score im Cutting Finale
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Alles zur AMERICANA auf wittelsbuerger.com

Michael Baker und Little Foxy Boon setzen sich auch im Finale durch
Kiss my Cat und Malte Döring erzielen Top Score im Finale


Vor ausverkauftem Haus kämpften am Samstagabend der Americana zwölf hochkarätige Cutter um den Europameistertitel im Open Cutting. Der Amerikaner Michael Baker und die 12-jährige American Quarter Horse Stute Little Foxy Boon hatten beide Vorläufe gewonnen und lagen mit sechs Zählern Vorsprung vor TRR Royal Sun O Lena unter dem Italiener Denis Pini, der im zweiten Go round ebenfalls auf Platz 1 gekommen war. Im Finale legte der 9-jährige Hengst im Besitz von Marco Del Rosso (ITA) als vierter Starter eine 144 vor, was den Gesamtscore der beiden auf 430 hochschraubte. Michael Baker und Little Foxy Boon hatten dagegen im Finale weniger Glück mit der Auswahl ihrer Rinder. Die Stute im Besitz der Italienerin Britta Oberrauch (ITA) kam nicht wirklich dazu, ihr Potential auszuspielen. So blieb es bei einer 140, was die beiden sich jedoch leisten konnten. Der Gesamtscore addierte sich auf 431, was den Europameistertitel bedeuten sollte. TRR Royal Sun O Lena wurden Vizemeister, gefolgt von Acres of Time unter Jason Surles. Der 14-jährige Hengst im Besitz von Annalisa Piazzi (ITA) brachte es im Finale auf einer 143, was insgesamt 429 bedeutete. Vierter wurde Malte Döring mit Kiss My Cat. Der 9-jährige Hengst stellte im Finale sein Talent am Rind unter Beweis und riss die Zuschauer zu Jubelstürmen hin. Topscore 146 vergaben die Richter, was ihren Gesamtscore auf 426 summierte. Fünfter wurde Needy Times unter Markus Schöpfer (424), gefolgt von Little Blue Pinafore unter Andrea Santini (423,5) und Stylish by Choice unter Denis Pini (423). Den 8. Platz teilten sich mit einer 419 Powder Puff Bob unter Uwe Niedostatek und Lenas Starfish unter Justin Nicholas Di Santo. Smooth Cool Cat und Uwe Röschmann wurden mit einer 408 Zehnte, gefolgt von Rossters Dream unter Gerold Dautzenberg (405) und Peponitas Litt Girl unter Uwe Niedostatek (404).
EC Western Pleasure Youth

Titel wird durch Tie entschieden: dritter Sieg für Sophia Raschat

Was für eine Americana für Profitableinvestment und Sophia Raschat! Nahezu unschlagbar schienen diese beiden in Augsburg zu sein – in der Western Pleasure der Jugendlichen sammelten sie nun die dritte Europameisterschafts-Schärpe! Ein ganz toller Erfolg für dieses eingespielte Team! Doch die Entscheidung war mehr als knapp; der Tie-Richter musste über die ersten beiden Plätze entscheiden. Denn ebenfalls 19 Platzierungspunkten holten CPR Diabolic Zip und Melina Hugelshofer (CH) – doch letztendlich wurde die Platzierung aus dem Vorlauf umgedreht; Rang Zwei für Melina Hugelshofer.

Einen Sprung nach vorne schaffte Lisa Kaletka, die die Appaloosa-Stute Cream Dixi Bar in sehr schöner Manier vorstellte und 14 Punkte sowie die daraus resultierende Bronzemedaille in dieser Western Pleasure Youth mit nach Hause nehmen konnte.

Für die Verteilung von Rang Vier und Fünf war schon wieder der Tie-Richter gefragt. Ganz knapp die Nase vorn hatte hier Emphis Bando, in dessen Sattel Florian Larch saß – dieses Pferd-Reiter-Paar konnte ebenfalls schon mehrere Schleifen von dieser Americana mit nach Hause nehmen. Whizard Pride und Chantal Wolf wurden vom Tie-Richter auf dem fünften Platz bestätigt, trotz der genauso 13 Punkte wie Florian.

Platz Sechs ging wie schon im Vorlauf an Tanquery Chick Olena und Tanja Stiefenhofer mit zehn Punkten, die sich damit vom Rest des Finalistenfeldes noch absetzte. Sieben Punkte reichten für Rang Sieben und Acht – der Araber Decaho unter Dorota Kuska aus Polen gefiel dem Tie-Richter besser als Rock Star Doll mit Lisa-Marie Georgi, die im Vorentscheid mit dem dritten Rang noch einen Spitzenplatz einnahm.

Die Vergabe des neunten und zehnten Platzes war wieder eindeutig. Bar Sunset Didit mit Lena Bögl sowie Yello Pocomon unter Anna Götz Lund, die den weiten Weg von Dänemark kamen, setzten sich in dieser Reihenfolge in die Schlussplatzierung (5 bzw. 3 Punkte).

EC Reining Youth

Lena Schmidl behält alles unter Kontrolle

Kräftige Leistungssteigerungen gab es in der Spitze im Finale der Jugend Reining. Nun kamen drei Reiter über die 210er-Grenze. Lena Schmidl war es, die ihre Leistung aus dem Go um 2,5 Punkte steigern konnte. Mit einer 212 wiederholte sie so auf Red Genuine Jac ihre Platzierung aus dem Go und wurde neue Europameisterin in der Jugend Reining der Americana. Den zweiten Platz teilten sich mit jeweils 211 Punkten Viktoria Seekircher auf O Ist Ruf Time sowie Fabienne Krämer auf Little Rooster Gal. Vierte wurde Antonia Geisendorf auf Topc Golden Geinie (202,5) vor Christina Gsinn auf Budhas Little Jac, Sabrina Friedreich auf Lenas Top Jac, Anna Lagodzinska auf A Lot O Prima, Jennifer Pkornik auf My Barbie Face, Sarah Ehrenreich auf Chocolate De Leche und Andrea Grassi auf OT Taris Boogie.

 




Promotion

Reining Futurity Open 3 years

Cody Sapergia mit Doppelerfolg in der Reining-Futurity Open für Dreijährige

Mit insgesamt drei Pferden war Cody Sapergia im Finale der NRHA Reining Futurity 3 years old unterwegs – und sicherlich knallten die Sektkorken nach dieser Prüfung, denn alle drei Pferde zeigten überdurchschnittliche Leistungen und konnten den ersten, zweiten und vierten Platz mit nach Hause nehmen! Ein super Einstieg hier in Europa für den Kandier Cody Sapergia, der erst im Juli über den „Großen Teich“ gekommen war und seitdem in Italien trainiert und ansässig ist.

Zum Sieg in dieser Prüfung slidete er den Quarter Horse-Hengst Spin N Wimp, der durch seine starken Stops kräftig Pluspunkte sammelte und auf einen Score von 216 kam! In dieser Prüfung, die mit 3.500 Euro added Preisgeld ausgeschrieben war, bedeutete das einen Scheck von über 1.370 Euro.

Das Reserve Champion-Pferd von Cody Sapergia hieß MS Solano Whiz; die Stute platzierte sich im Vorlauf noch auf Rang Drei und lief nun in diesem Finale mit einer mächtigen Leistungssteigerung zu 215 Punkten.

Bernard Fonck war es, der die Erfolgssträhne von Cody Sapergia kurz unterbrach: mit Peppys Finest Work scorte er eine 214,5, was Rang Drei für dieses Paar bedeutete. Knapp dahinter setzte sich noch einmal Cody Sapergia, diesmal mit dem vorlaufsbesten Pferd Mizzen Crome, die sich im Finale zwar punktemäßig nochmal steigerte, aber im Vergleich zu den vierbeinigen Konkurrenten zurückfiel – 214 Punkte und Platz Vier.

Der fünfte Rang ging in die Schweiz an SS Smart Decision und Christoph Seiler mit einem Score von 205. Zweimal ein Null-Score bedeuteten zweimal Platz Sechs: Sowohl Patrick Koch (AUT) mit Prima Propaganda als auch Michel Sandijck (NET) auf Wimpys Wound – die beiden waren im Vorlauf noch auf einem guten zweiten Rang – beendeten die Prüfung leider ohne Wertung.

Reining Futurity Open 4 years

Noch einmal Bernard Fonck: Jetzt auf Cattlemans Cash

Um 6.000 Euro added Preisgeld ging es in der Futurity für die vierjährigen Reiningpferde, entsprechend sehr gute Leistungen waren in der Entscheidung dieser Prüfung zu sehen.

Im Vergleich zu den Ergebnissen des Vorlaufs wurden die Karten im Finale noch einmal völlig neu gemischt. Nicht Rudi Kronsteiner mit Hot Spicy Whiz waren die Sieger – diese beiden hatten im Vorlauf zwar eine super 216,5 vorgelegt, im Finale aber einige Patzer und kamen „nur“ zu 209 Punkten und auf Platz Neun – sondern Bernard Fonck ritt Cattlemans Cash zum Gewinn dieser Prüfung! Auf nahezu allen Manövern mit Höhepunkt im letzten Stop kassierten sie mächtig Pluspunkte und slideten schließlich auf einen Score von 218,5, der knapp 2.000 Euro an Gewinngeld wert war.

Der frischgebackene Bronze Trophy Open Champion vom Freitag abend ritt also weiter auf der Erfolgswelle; und auch noch der zweite Platz ging an ihn mit einer super Leistung auf Spook A Little – 216,5 Punkte vergaben die Richter für den Ritt, der Spook A Little von Rang Neun im Vorlauf nun bis kurz vor die Spitze katapultierte.

Ebenfalls verbessern konnten sich Ruf And Lucky und Michel Sandijck (NET), die in diesem Finale mit einem 214er Score den dritten Rang besetzten und sich damit nur knapp absetzten von The Ladys A Lil Ruf und Sylvia Rzepka, die mit nur einem halben Zähler weniger auf Platz Vier ritten.

Auf dem fünften Platz noch einmal Bernard Fonck, diesmal mit Ruf Lil Skater gleichauf mit Marco Pettinari (ITA) und Arc Lime N Chocolate, die beide einen Score von 211,5 nach Hause brachten.

Weiter ging es mit Platz Sieben, den wie bereits im Vorlauf der Amerikaner Clint Ramsey mit SLJ Smart Doc belegte (Score: 211). Es folgte mit einem Punkt Abstand Nico Hörmann und Smart Furys Pistol (210), der sich damit selber schlug und mit Diamond Club auf Rang Neun kam, gleichauf mit dem bereits erwähnten Rudi Kronsteiner (beide 209).
Platz Elf im Finale belegte schließlich BH Most Wanted mit dem Piloten Roy Van der Hoeven (208,5).

Masters Western Pleasure all Ages

Maß der Dinge in den Pleasure-Prüfungen: Little Magic Mexx unter Sabine Lohninger

Unter dem Sattel von Sabine Lohninger triumphierte der 15-jährige Paint Horse-Wallach Little Magic Mexx in der Masters Western Pleasure – damit waren diese beiden das Maß aller Dinge auf dieser Americana, was die „langsamen Gänge“ anbetrifft! Bereits die Europameisterschaftsklasse konnte das Paar gewinnen, und auch in das Finale der Masters Pleasure zogen die beiden als Favoriten ein, da sie den Vorlauf gemeinsam mit Reinvest In Peaches unter Jessy Goossens (BEL) bereits für sich entschieden hatten. In diesem Finale der Masters Pleasure blieben Little Magic Mexx und Sabine Lohninger ungeschlagen unter beiden Richtern (20 Punkte) und konnten sich über einen Preisgeld von über 1.100 Euro freuen.

Auf Rang Zwei setzten beide Richter die zweite Favoritin dieser Prüfung, Reinvest In Peaches unter Jessy Goossens, die ihre dreijährige, palominofarbene Quarter Horse-Stute im Hackamore vorstellte (18 Punkte). Und auch bezüglich des dritten Platzes waren sich die Richter einig; dieser ging an Royal Rietta mit Viktoria Zehetmeier (16 Punkte), die souverän ihre Leistung aus dem Vorlauf wiederholte und auch schon in der EM-Klasse auf einen super vierten Platz kam.

Quick Doc Ley unter Jana Walter sahen die Richter auf dem gleichen Rang wie im Vorlauf – 13 Platzierungspunkte und Platz Vier für sie. Just Hot Rodding und Serena Montanari setzten sich als die besten italienischen Teilnehmer dieser Prüfung auf Rang Fünf – zehn Zähler für diese beiden. Prim N Proper, der von Jörg Bieri aus der Schweiz vorgestellt wurde, fiel auf Rang Sechs mit neun Punkten.

Die Vergabe der Plätze Sieben und Acht hatte schlussendlich der Tie-Richter in der Hand, der den Haflinger Admiral Flummi mit Sandra Rohde vor QHV Blazing Gold und Giuliana Cassani (ITA) sah (beide 7 Punkte).

Platz Neun ging schließlich an KH Little Reini unter Dr. Nadja Loinig aus Österreich (5 Punkte), gefolgt von Smell Hot Smoke und Marina Bogensperer auf Rang 10 (4 Punkte).

Claudia und Carolin Lenz zu Gast im Championscorner

Gemeinsam mit Schäferhund Sammy nahmen Caroline Lenz und Mutter Claudia in der Championscorner der Americana Platz. Für die beiden Dachauer war die Americana ein Heimspiel. Die erst zwanzigjährige Lokalmatadorin Carolin konnte an ihre ehemaligen Erfolge auf der Americana anknüpfen. Familie Lenz kommt immer wieder gerne seit 2002 zur Americana, die Atmosphäre mit den vielen Zuschauern sei unvergleichlich.

Carolins Nachwuchspferd Lil Freckeled Playboy verspricht vom Namen her erst einmal Reining- und Cuttingbegabung, wird aber vorrangig für Trail, Westernriding und Superhorse eingesetzt. Schon früh zeigte sich in seinerAusbildung, die Mutter Claudia begann, dass er laut Carolin „dass Vorwärtsreiten hasste und ihm eher Trailstangen lagen“. Carolin setzte dann die Ausbildung fort. „Socke“, wie er liebevoll von ihr genannt wird, zeigte sich dabei stets sehr kooperativ und lernwillig und arbeitete begeistert an den Stangen.

Auf die Frage, ob Lil Freckeled Playboy irgendwann einmal in die Zucht gehen soll, sagte Claudia: „Ich habe immer gesagt, dass er Zuchthengst werden darf, wenn er das erste Mal Europameister ist. In Kreuth wurde er dann prompt Europameister in der Westernriding.“ Allerdings sollen noch ein paar größere Erfolge dazu kommen, er soll weiterhin erst einmal zeigen was er kann und sich im Sport etablieren, bevor man an einen Deckeinsatz denkt.

Carolin hatte aber auch ihre 18-jährige Haflingerstute Naja mit in Augsburg, die seit Jahren ein beliebter Publikumsmagnet der Americana ist. Allerdings wird Naja wohl hier eines ihrer letzten Turniere bestritten haben, da Naja aus dem Sport heraus genommen werden soll.
Der Unterschied im Training zwischen Naja und „Socke“ ist laut Carolin, dass Naja viel im Parcours alleine macht und sie wahnsinnig gut mitarbeitet. Ihr Hengst möchte dagegen deutlich mehr „geritten“ werden und ist ab und an noch ein wenig guckiger.

Döringgespann mit Kiss My Cat seit Jahren auf der Americana

Wer regelmäßig zur Americana kommt, ist sicher mindestens einmal der Familie Döring über den Weg gelaufen, die seit Mitte der 90er Jahre alle zwei Jahre in Augsburg vertreten sind. Einer der Gründe für das regelmäßige Erscheinen ist für Jürgen Döring die gute Stimmung, das fantastische Publikum und das tolle Umfeld. Für eine Reiterkarriere kann ein Start oder sogar Sieg auf der Americana laut Jürgen als Highlight verstanden werden.
Im Cuttingsport mit dem Publikumsmagneten Kiss My Cat hocherfolgreich unterwegs, übergab Vater Jürgen seinem Sohn vor einigen Jahren die Zügel des Hengstes. Malte showt nun den Hengst und ist auch in Augsburg mit dabei. Im Gespräch sagte Malte, dass ihm sein erstes Pony mit sechs Jahren vorläufig den Spaß am Reitsport genommen habe, da das Pony mit ihm gemacht habe, was es wollte. Als aber der erste Quarter im Stall der Eltern stand, keimte die Reiterlust erneut auf und war seitdem ungebrochen. Malte startete zusammen mit seiner älteren Schwester mit sieben Jahren auf Führzügelklassen, begann dann aber recht schnell mit dem Cutting. Seit dieser Zeit hat ihn das Cuttingfieber gepackt und nicht mehr losgelassen.

Neben Kiss My Cat hatte Malte noch die vierzehnjährige Quarter Horse Stute Smart Einie dabei, mit dem er bereits 2001 und 2003 in den USA erfolgreich war und in den Finals der Youth Klassen unter die besten 12 Reiter kommen konnte. Smart Einie war lange Zeit durch eine Kehlkopflähmung sehr schwer verletzt und eigentlich nie wieder reitbar. Es war absolutes Glück und eher Zufall, so Malte, dass sie im Sport wieder voll einsetzbar ist. Noch im selben Jahr wurden die beiden in Kreuth Europameister und waren somit wieder „Back in Business“.

Auf die Frage, wie Dörings ihre Pferde für den Cuttingsport trainieren, sagte Jürgen, das sie sie durch abwechslungsreiches Training fit halten, neben Trail und Pleasure eben auch ins Gelände gehen und nicht jeden Tag Cutting trainieren. Wenn aber doch Cutting auf dem Plan steht, dann haben sie auf ihrer eigenen Anlage alle Möglichkeiten sowohl Indoor- als auch Outdoortraining zu betreiben. Durch die Cuttingmaschine, einen 45 m Roundpen und echte Rinder ist gutes Training in Marl möglich. Neben ganz „normalen“ Reitsunden bieten Dörings auf ihrer Anlage auch Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse an Rindern an, bei denen Pferde fast aller Rassen teilnehmen können.

Angespornt durch die Erfolge seiner beiden eigenen Kinder betreibt Jürgen außerdem sehr aktiv Jugendarbeit und hat vor einem Jahr mit der NCHA ein Youth Camp in Marl angeboten. Jugendliche an den Cuttingsport heranzuführen, wie zuvor seine beiden eigenen Kinder, liegt ihm sehr am Herzen.

Auf die Frage, ob er Cutting als Trendsportart sehen würde, sagte Jürgen, dass für ihn schon immer Cutting Trendsport war, nur ist dieser deutlich aufwändiger mit den nötigen Rindern zu betreiben und nicht so einfach darzustellen wie z. B. Reining, wo ein guter Boden und eine Halle ausreichen.

Titelgesicht der Americana zu Gast in der Champions-Corner

Jeder Messebesucher stolperte mindestens einmal über Philipp Martin Haug, der in diesem Jahr zusammen mit der sechsjährigen Quarter Horse Stute A Smarty Pants das Gesicht der Americana war.

Gemeinsam starteten die beiden in diesem Jahr in den Open Bridle Klassen der Workingcowhorse und erritten den ersten Platz mit einem 285er Score. Das macht Phillip besonders stolz, da Smarty vor zwei Jahren hier in Augsburg die Futurity der Cowhorse Klassen gewonnen hat und in diesem Jahr wieder konstante Leistung zeigen konnte. Dass ein Cowhorse nicht nur für Rinderprüfungen taugt, bewiesen die beiden in der Superhorse-Prüfung, wo sie einen soliden Ritt zeigten und den vierten Platz belegen konnten. Martin bezeichnete somit seine Stute als „Allrounder unter den Cowhorses“.

Auf die Frage, was Open Bridle und Two-Reins Klasse bedeutet, sagt Philipp, dass die Open Bridle Klasse das Ausbildungsziel in der kalifornischen Reitweise darstellt, das Pferd läuft hier einhändig im Bit auf Romal. Die Two-Reins-Klasse kann hingegen als Übergang für das Jungpferd zwischen Hackamore Klassen und Open Bridle Klassen bezeichnet werden. Das Pferd wird mit Bosalino – einem sehr dünnen Bosal – in Kombination mit einem Bit geritten, bis es dann später komplett auf Bit umgestellt wird. Diese Prüfungen werden in Italien laut Haug oft angeboten, in Süddeutschland ist die Americana seines Wissen der einzige Austragungsort für diese Klasse. Zur Qualität der Rinder sagte Phillip Martin Haug, dass besonders die weiblichen Rinder gut zu arbeiten waren. Da man aber nie weiß, welches Rind man bekäme, wären die Rinderklassen auch oft eine reine Glücksgeschichte.
Haug schätzte seine Chancen in den kommenden Klassen durchaus gut ein, merkte aber an, dass die Qualität der Pferde und die Reiter von Americana zu Americana immer besser werden und die Konkurrenz hier in Augsburg nicht zu unterschätzen ist.


 

ERCHA Reined Cowhorse Futurity Champion 2010 Jimmy A. Flores:
“Cowhorse hier in Europa wäre auch in USA konkurrenzfähig.“

ERCHA Reined Cowhorse Futurity Champion Jimmy A. Flores war zum ersten Mal auf der Americana bzw. überhaupt in Deutschland. Der Kalifornier, der seit seinem 12. Lebensjahr Cowhorses showt und zahllose nationale und internationale Top Prüfungen gewonnen hat (darunter auch den NRCHA National Reserve Champion Titel), war überaus beeindruckt von dem Niveau der Cowhorse Shows in Augsburg und den vielen Zuschauern. „Es ist eine Freude, hier zu starten“, sagte er. „Eine ganz tolle Atmosphäre, und so viele Zuschauer… Das hat mich wirklich beflügelt. So etwas haben wir in den USA nur bei den ganz großen Endshows. Dem Publikum wurde aber auch etwas geboten. Das Niveau der Cowhorse, so wie ich es auf der Americana gesehen habe, wäre auch in den USA konkurrenzfähig.“

Jimmy A. Flores ist bereits in der zweiten Generation Trainer. Sein 82-jähriger Vater reitet noch heute täglich mehrere Pferde und wurde letztes Jahr von der NRCHA zum Stock Horse Man of the Year gewählt. Auch für Jimmy A. Flores ist Cowhorse mehr als nur ein Sport: „Reined Cowhorse ist eine Kunst, die aus der Arbeit mit dem Pferd auf der Ranch entstanden ist”, so Flores im Interview. „Es ist einfach mit nichts zu vergleichen, wenn Du eins bist mit dem Pferd, wenn ihr beide für eine Sache arbeitet. Das ist jedes Mal etwas ganz Besonderes.“

So auch bei seinem tollen Finalritt mit Hotroddersidquixote. Dabei hatte der Kalifornier nicht eben viel Zeit, sich auf den Hengst einzustellen, der von Joakim Pettersson (Schweden) trainiert und auch erfolgreich geshowt wird. „Wir konnten nicht wirklich am Rind trainieren“, meinte Flores. „Aber das Pferd ist so gut zu handeln und hat so viel Herz, dass es kein Problem war. Hotroddersidquixote ist in der Reined Work gleich gut wie am Rind und kommt auch mit schwierigen Rindern zurecht. Die Americana war jedenfalls eine ganz tolle Erfahrung, und ich würde gern beim nächsten Mal wieder dabei sein.“

EC Western Horsemanship Youth

Kopf-an-Kopf-Rennen in der Leistungsspitze

Im Vorlauf der Western Horsemanship der Jugendlichen gab es tolle Leistungen zu sehen. Kaum zu glauben, wie professionell die jungen Reiter ihre Pferde präsentieren. Die besten Ritte in dieser Prüfung lagen in der Bewertung dann auch ganz dich aneinander – Sophia Raschat und Profitableinvestment schienen auf dem Weg zu ihrer dritten Meisterschaftsschärpe auf der diesjährigen Americana zu sein – sie setzte sich im Vorlauf an die Spitze mit 18 Platzierungspunkten.

Ganz dich dahinter musste auch noch der Tie-Richter über Rang Zwei und Drei des Vorlaufs entscheiden: So reihten sich mit je 17 Zählern auf Platz Zwei und Drei Melina Hugelshofer (CH) auf CPR Diabolic Zip vor Lisa Kaletka mit der 11-jährigen Appaloosa-Stute Cream Dixi Bar ein. Als Vierte zog Maxi Schmidt ins Finale ein, die mit Slippin Joe auf 16 Punkte kam.

Die weiteren Finalisten müssen im Finale noch kräftig Punkte aufholen, um ganz vorne mit dabei zu sein: Florian Larch (AUT) war mit dem Paint Horse-Wallach Emphis Bando am nächsten an der Leistungsspitze dran: 11 Punkte im Horsemanship-Vorlauf für ihn. Dieses Pferd-Reiter-Paar sicherte sich auf der Americana 2010 bereits den dritten Platz im Trail und hat sicherlich noch Reserven für das Horsemanship-Finale!

Weiterhin qualifizierten sich: Ariane Hartmann, die Sizzlin Sweet Cody unter dem Sattel hatte und in diesem Vorlauf auf 8 Platzierungspunkte kam und damit vorerst Rang Sechs einnahm. Der Tie-Richter musste schließlich wieder für die Plätze Sieben, Acht und Neun bemüht werden, die in dieser Reihenfolge Dorota Kuska aus Polen mit dem Araber Decaho, Lisa-Marie Georgi auf Rock Star Doll sowie Christina Gsinn mit Buddhas Little Jac einnahmen.

Reining Futurity Non Pro 3y & 4y

Git It Dun und Ewald Rifeser überholen alle Konkurrenten

Das war eine Aufholjagd, die der Italiener Ewald Rifeser mit Git It Dun im Finale der Reining Futurity für drei- und vierjährige Pferde hinlegte: Als Sechster des Vorlaufs zog er mit dem bildschönen Palomino-Hengst nicht unbedingt als Favorit ins Finale ein, doch die Karten wurden neu gemischt und belehrte dann alle Konkurrenten und Zuschauer eines Besseren: Mit einem Score von 214 – 6,5 Punkte mehr als im Vorlauf – nahm Ewald Rifeser mit Git It Dun den Futurity Champion-Titel mit nach Hause. Mit 3.000 Euro added war diese Prüfung ausgeschrieben, das bedeutete einen Scheck über 1.220 Euro für den Sieger. Doch nicht nur das: Auch das Preisgeld für den zweiten Platz nahm Ewald Rifeser mit nach Hause. Jacs Electric Flash heißt das Pferd, das den Vorlauf noch dominiert hatte und nun auf einen Score von 212 kam.

Rang Drei ging an Spookin The Bar unter dem Briten Josh Collins, der damit seine Platzierung aus dem Vorlauf bestätigen konnte, aber punktemäßig im Finale nochmal zulegte: Einen 211,5 gaben die Richter diesem Paar, die sich damit vor Genuine Secolo und Chiara Bartoletti aus Italien setzten, die mit 210,5 auf Platz Vier kamen und nicht ganz an ihre Leistung aus dem Vorlauf anknüpfen konnten, genauso wie Gump Gray Playboy BB mit Babs Coppens (NET), die in diesem Finale mit einem Score von 207,5 für Rang Fünf die Arena verließen. Ihnen folgen SB Spock Surprise und Martin Mannes, die in den Links-Spins Penalties bei allen drei Richtern kassierten und sich mit einem Score von 203,5 begnügen mussten. Blieb Rang Sieben für Elvis Peppy Gold und Andrea Castrucci, die leider mit einem Null-Score die Arena verließen.


ERCHA Reined Cow Horse Futurity Open

Einschätzungen von Markus Schöpfer

Sieben Mal hat Markus Schöpfer bereits die ERCHA Reined Cow Horse Open gewonnen. Diesmal musste sich der Südtiroler, der zu den Meistern seines Fachs in Europa gehört, mit dem zweiten und dritten Platz zufrieden geben. Die Freude war jedoch trotzdem groß: „Ich bin sehr, sehr zufrieden mit meinen drei Finalpferden! In der Fence Work habe ich auf volles Risiko gesetzt, und dabei kann halt auch was schief gehen. So habe ich einmal das Rind nicht gedreht bekommen. Aber an den Pferden lag das nicht.“

Immerhin hatte es Markus alles einziger geschafft, alle drei Pferde ins Finale zu bekommen, darunter den einzigen 3-jährigen: MA Starfighter, ein Appaloosa Hengst von Starlight Elan aus der ERCHA Prefuturity und zweifachen Derby Champion Appaloosa Stute My Mom Won it All (von Cattin). MA Starfighter brachte es in der Cow Work auf Topscore 145 (zusammen mit zwei weiteren Pferden), was im Endergebnis insgesamt Rang 5 bedeutete. „Er war klasse! Wir hatten eine schöne Reining und eine super Fence Work. Nur in der Herd Work hätte ich ihm bessere Rinder aussuchen müssen. Dazu fehlt ihm halt noch die Erfahrung.“

Wie MA Starfighter wurden auch die beiden anderen Pferde Remedy The Roan, mit der Markus Schöpfer Reserve Futurity Champion wurde, und Shine Like A Babe (Dritte) von ihm ausgebildet. Beide Pferde wurden letztes Jahr in den USA gekauft. „Remedy The Roan habe ich auch der Americana erst das zweite Mal geshowt. Sie hat noch nicht viel Training, weil ihr Besitzer sie über den Winter mit nach Hause nahm und sie sich zudem verletzte. Richtig durchgehend trainiert haben wir eigentlich erst die letzten sechs Wochen. Diese Stute ist einfach das Cowhorse par excellence – sie ist in allem super. Ob Reined, Herd oder Cow Work.“

Wesentlich mehr Erfahrung hat dagegen die Shining Spark-Tochter Shine Like A Babe. Die Stute gewann die Pre-Futurity, das Hackamore Classic und die Spring Stakes und war zudem NRHA European Futurity und Austrian Futurity Finalist. „Sie hat unheimlich viel Potential, ist aber nicht ganz einfach, weil sie vor Energie strotzt“, schmunzelt Markus Schöpfer. „Du kannst sie hier die ganze Woche auf der Americana reiten und hast immer noch viel Pferd vor Dir.“



Auf dem Weg zum NRHA World Champion Non Pro?
Claudio Risso und RS Craggon More führen nach Vorlauf um die NRHA Lawson Bronze Trophy Non Pro - Chic N Roost und Andrea Castrucci zweite

32 Pferd-Reiter-Kombinationen traten im Vorlauf um die Americana NRHA Lawson Bronze Trophy Non Pro an. Die besten 17 schafften es weiter ins Finale, wobei mindestens ein Score von 207 erreicht werden musste. Den besten Ritt zeigte dabei Claudio Risso (Italien) mit dem von ihm gezüchteten RS Craggan More. Der 5-jährige Wallach von Rissos bekanntem Hengst Mc Jac Flash aus der Harlan Glo legte eine souveräne 214,5 vor. RS Craggan More ist mit seinen fünf Jahren eines der jüngsten, gleichzeitig aber auch erfolgreichsten Pferde des Finales. Er gewann die Italienische Futurity Open, die Maturity Open und Non Pro und das 23 Classic. Ein Sieg in der hoch dotierten Americana Bronze Trophy würde den Wallach und Claudio Risso ein gutes Stück weiterbringen auf dem Weg zum neuen NRHA World Champion Non Pro. Derzeit liegen die beiden auf Platz 2 der Non Pro Weltrangliste mit knapp $2000 Abstand zum Erstplatzierten. Claudio Risso zählt zu den erfolgreichsten Züchtern von Reiningpferden in Europa und errang schon mehrere Breeders Awards. Zudem gehört er zu den besten Non Pros. Die von ihm gezüchteten Pferde tragen das RS für Roberta’s Stable im Namen.

Auch auf Platz 2 ist ein erlesener Name zu finden: der NRHA World Champion Open Chic N Roost, der mittlerweile im Besitz von Andrea Castrucci (Italien) ist. Der Römer, der 2009 mit Skeets Dun NRHA World Champion Non Pro war, ritt den 8-jährigen Hengst im Americana Vorlauf auf eine 213,5. Die beiden liegen derzeit auf Platz 11 der Weltrangliste. Castrucci hat zudem mit seinem erfolgsgewohnten MRH Chisum (212, Platz 5) ein weiteres hochkarätiges Eisen im Feuer.

Auch der drittbeste Ritt wurde von einem Italiener, oder vielmehr einer Italienerin erzielt: Chiara Bartoletti mit dem 4-jährigen Wallach Genuine Secolo (213). Die Americana Trophy wäre für die beiden ein weiterer Meilenstein in einer sehr erfolgreichen Saison, die mit dem Co-Reserve Champion Titel auf der NRHA European Futurity Non Pro Level 3 begann.

Auf Platz 4 folgte als beste Deutsche Sabrina Adam mit ihrem 8-jährigen Hengst Oak Day Enterprise (212,5). Den fünften Platz teilten sich mit einer 212 Andrea Castrucci mit MRH Chisum, Sandra Wagner-Mannes mit Gunnersaurus Rex und Maurizio Ferrarol mit Frozen Dry Mile. Auch den achten Platz teilten sich zwei Reiter (jeweils 211,5): Ulrike Schmiedl auf SES Tuckrs Flashy und Alexander Gräber mit Golden Wheeling Jac. Zehnter wurde Michael Jungfer-Schubert mit Moms Lil Ruffian (211) vor der Österreicherin Birgit Schäfer auf ARC Ima Lonsome Lena (210,5), Riccardo Abbati mit Custom Blackberry und Birgit Wenninger mit Nu Redsklena Del Maso (beide 210), Klaus Lechner mit Cody Rooster Delmaso (209), Sabine Franzisky auf Call Me mr Hollywood und Ute Wilhelm mit Sliding Vintage (beide 208) und Stefanie Endt mit Keens Little Leo (207).




Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,
z.B. Nico Hörmann, Grischa Ludwig oder Daniel Klein für den Bereich Reining.
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Quelle AMERICANA



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