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Weniger
stabil zeigt sich hingegen Europas ältestes und größtes privates
Zucht-Förderprogramm für Quarter Horses, die DQHA Stallion Service
Auction:
Innerhalb der letzten vier Jahre halbierte sich die Zahl der SSA-einbezahlten
Hengste von 119 auf nur noch 65 Hengste.
Damit hat sich die DQHA Stallion Service Auction offensichtlich
seit 2020 nach 40 Jahren deutlich von der Quarter Horse-Zucht
in Deutschland abgekoppelt.
Quarter Horse-Zuchtförderung: So funktioniert die DQHA Stallion
Service Auction
Dabei ist das Prinzip der DQHA Stallion Service Auction, als Einstieg
in die DQHA Futurity, ist relativ simpel:
Ein Hengstbesitzer zahlt seinen Hengst in das SSA-Programm ein
und erwirbt damit für dessen Nachkommen zehn Jahre lang die Startberechtigung
für die DQHA Futurity und Maturity, sowohl auf der Hauptveranstaltung
Q wie auch auf den Regiofuturitys.
Züchter haben dann die Chance, den Decksprung ihres Wunschhengstes
für ihre Stute zur halben Decktaxe zu ersteigern; die Fohlen selbst
müssen nominiert werden, also in die Futurity einbezahlt werden,
um an dieser teilnehmen zu können.
Die eingezahlten Decktaxen, der Erlös der versteigerten Decksprünge
und die Futurity-Startgelder werden als Preisgeld in der Futurity
an die Nachkommen der SSA-Hengste ausgeschüttet, davon 10% an
deren Züchter. Bislang wurden so über 3 Millionen Euro ausgezahlt.
Damit war die DQHA Stallion Service Auction 40 Jahre lang ein
klassisches Zuchtförderprogramm:
Für den Hengsthalter eine Promotionplattform und für die Stutenbesitzer
eine gute Chance, einen Decksprung günstiger zu ersteigern und
der Nachzucht mit einer Nominierung die Teilnahme an der Futurity
zu ermöglichen.
Züchter sollen in Zukunft mehr für eine Futurityteilnahme
bezahlen
Der DQHA-Vorstand will seine Züchter auf der Jahreshauptversammlung
2024 über eine Änderung der Futurity/Maturity-Ordnung abstimmen
lassen, die die Einzahlung von Stuten und deren Nachkommen sowie
die direkte Einzahlung von Jungpferden ohne die Stallion Service
Auction ermöglichen soll (siehe
hier).
Was zunächst wie eine sinnvolle Erweiterung des Programms
wirkt, macht die DQHA Stallion Service Auction für die Hengstbesitzer
jedoch endgültig unattraktiv: Denn wenn der finanzielle Aufwand
für eine Futurityteilnahme von den Hengsthaltern auf die Züchter
und Jungpferdebesitzer verlagert wird, wäre das das faktische
Ende der DQHA-Zuchtförderung.
Die grösste Quelle für die Preisgelder der DQHA-Futurity sind
jedoch die Einnahmen aus der Stallion Service Auction, rund 50.000
EUR im Jahr kommen bei einer Auktion zusammen.
Fehlen diese, müssen nun die Züchter diese Summe über
die Nominierungsgebühren für die Teilnahme ihrer Jungpferde an
der Futurity aufbringen.
Daher sollen nach dem Vorschlag des DQHA-Vorstandes Stuten rückwirkend
ab dem Fohlenjahrgang 2011 für 400 EUR/ Jahr einbezahlt werden
können und deren Nachkommen für die Futurity nominiert werden
können.
Zudem sollen Jungpferde rückwirkend ab Geburtsjahr 2015 direkt
in Futurity nominiert werden können, also ohne Stallion Service
Auction oder Stuteneinbezahlung, Gebühren für die nachträgliche
Einzahlung beginnen für Fohlen bei 300 EUR.
Kostete bislang eine Futuritynominierung für einen SSA-Nachkommen
im Fohlenalter 25 EUR, muss der Fohlenbesitzer in Zukunft 300
EUR zahlen, sollte der Hengst nicht mehr einbezahlt sein. Zahlt
ein Züchter seine Stute ein, werden sogar 500 EUR fällig - 400
EUR für die Einzahlung der Stute, weitere 100 EUR für die Nominierung
des Fohlens.
Werden die Züchter in Zukunft selektiver in die verschiedenen
Jungpferdeprogramme einbezahlen?
Mit der zur Abstimmung stehenden Option, daß in Zukunft
die Züchter die Preisgelder der DQHA Futurity finanzieren
sollen, werden diese bei einer Einbezahlung ihrer Jungpferde deutlich
abschätzen, welches der angebotenen Jungpferdeprogramme für
ihre Nachzucht attraktiv ist.
Beispiel: Bislang kostete z.B. die Nominierung eines Quarter
Horse-Jährlings in die Programme von DQHA und EWU zusammen 280
EUR, zukünftig wären es nach dem neuen DQHA-Gebührenmodell
680 EUR bei direkter Nominierung, bei Einbezahlung der Stute sogar
780 (EWU: 180 EUR, DQHA: 600 EUR).
Käme dann noch die NSBA Futurity hinzu, sind es schon 1.130
EUR in Summe - für die Nominierung eines Jährlings.
Bei einem Fohlen wären es derzeit noch 225 EUR für die Nominierung
in den drei Verbänden, zukünftig müsste der Züchter für eine
Nominierung bereits im Fohlenalter mit 800 EUR mehr als das Dreifache
bezahlen (EWU: 150 EUR, DQHA 500 EUR, NSBA 250 EUR).
Der Vergleich mit den ausgeschütteten Gewinngelder sieht
bei einer Nominierung eines Fohlens folgendermaßen aus :
DQHA Futurity (80.000 EUR): 400 EUR (über Stute), 500 EUR
(Direktnominierung)
EWU Jungpferdeprogramm (110.000 EUR): 150 EUR
Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, daß diese Änderung
der DQHA Futurity/Maturity-Ordnung der Anfang vom Ende des gesamten
DQHA SSA- und Futurityprogramms ist.
Risiko Hebeleffekt: Weniger Startgeldeinnahmen und geringere
Preisgelder
Mit der vorgeschlagenen Erweiterung des DQHA Futurityprogramms
droht nämlich noch ein zusätzlicher Hebeleffekt: Steigen
weitere Hengsthalter aus der DQHA Stallion Service Auction aus,
sinkt automatisch die Zahl der nominierungsfähigen Fohlen dieser
Hengste. Damit fehlen nicht nur Einnahmen der Hengste aus der
SSA und der Nominierungen ihrer Nachzucht, sondern auch potentielle
Starter auf den Futuritys und Regiofuturitys für die entsprechenden
Jahrgänge - über rechnerisch zehn Jahre hinweg.
Damit muss die DQHA mit weiteren Verlusten aus der Stallion Service
Auction und Startgeldern für die Preisgelder in den Futuritys
rechnen, die wiederum durch steigende Nominierungsgebühren der
Jungpferde aufgefangen werden müssten - was das gesamtePprogramm
noch weniger wettbewerbsfähig machen würde.
Eine Lösung: Mehr Promotion für die Hengste mit
einem tragfähigen Einzahlungsmodell kombinieren
Unbestritten ist, dass die DQHA Stallion Service Auction einer
Überarbeitung bedarf: Seit einigen Jahren sind die Hengstzahlen
deutlich rückläufig und liegen mit derzeit 65 Hengsten auf dem
niedrigsten Stand seit über 30 Jahren, mit allen Konsequenzen
für die (Regio-) Futuritys (Nachkommen, Starter, Preisgelder)
in den kommenden Jahren.
Ein Grund für
das abflachende Interesse an der DQHA-SSA ist sicherlich die seit
einigen Jahren quasi stillgelegte Promotion für dieses Zucht-Förderprogramm:
In 50 von 52 Wochen im Jahr ist von der DQHA Stallion Service
Auction nichts zu sehen, die Vermarktung der teilnehmenden Hengste
erfolgtdurch die DQHA - wenn überhaupt - unterhalb der Wahrnehmungsschwelle.
Die vorsätzliche Ehrung eines Futurity Champions im Jahr
2021, der gar nicht Futurity-startberechtigt war (siehe
hier), oder die Durchführung einer regelwidrigen Futurity
in Wenden im Jahr 2023 (siehe
hier) erhöhen das Vertrauen in das SSA-Programm nicht
im Mindesten (siehe
hier), genauso wenig wie DQHA-Präsident Stephan Göb,
der die DQHA Stallion Service Auction & Futurity mehrfach
als „Bullshit“ bezeichnet haben soll (siehe
hier).
Genau hier liegt aber seit dem Jahr 2020 ungenutztes Potential,
das in früheren Jahren wie selbstverständlich gehoben
wurde, denn ein
anderer Lösungsansatz als die Erhöhung der Gebühren für Jungpferde
müsste sein, die eigentliche Einnahmequelle für die DQHA
Futurity wieder attraktiver zu gestalten: Die Stallion Service
Auction.
Wenn die Hengsthalter wieder mehr Leistungen für die Einzahlung
ihres Hengstes zurückbekommen, z.B. in Form von kostenloser Promotion,
kann die DQHA-SSA schnell wieder interessant werden.
- Wieso erhalten Hengsthalter nicht eine kostenlose Anzeige im
Verbandsmagazin für ihren Hengst,
- kontinuierlicher, über das gesamte Jahr verteilte Promotion
in den Social Media-Kanälen oder
- vergünstigten Services aus dem DQHA-Dienstleistungsangebot?
- Oder wissen Sie noch, was ein "DQHA SSA Platinum Hengst"
ist (Auflösung
hier) oder
- wieviel Geld ein DQHA All-Time Leading Sire oder All-Time Leading
Breeder bereits verdienen konnte mit der DQHA Futurity (Auflösung
hier)?
Zusätzlich kann eine verstärkte Promotion durch eine Veränderung
des Einzahlungsmodells nach dem Tragfähigkeitsprinzip kombiniert
werden nach dem Vorbild der NSBA:
Nicht mehr die Höhe der Decktaxe ist entscheidend für den Einzahlungsbetrag,
sondern die Anzahl der Stuten auf dem Deckbericht des Hengstes.
Für Hengste mit weniger Deckstuten kann man die Stallion Service
Auction durch einen geringeren Sockelbetrag wieder attraktiver
gestalten, Hengste mit mehr Stuten können höhere Einzahlungsbeträge
besser ausgleichen.
Zudem reagiert ein solches Modell flexibler als die Höhe
der Decktaxe auf das wirtschaftliche Umfeld: In "zuchtstarken"
Jahren mit mehr Deckstuten können höhere Einzahlungsgebühren besser
verkraftet werden, in schwächeren Jahren wie jetzt kommt man den
Hengsthaltern automatisch mehr entgegen.
Zuchtförderung ist nicht gleich Jungpferdeförderung
Offensichtlich ist es aber noch zu simpel, wenn der DQHA-Vorstand
offensichtlich gesammelt vergessen hat, dass der zentrale Unterschied
zwischen einem Zucht- und einem Sportverband die Zuchtförderung
ist, während Sportverbände vor allem das Ergebnis der Zucht im
Fokus haben, nämlich die (Jung-) Pferde.
Der Vergleich eines Zuchtförderprogramms wie der DQHA SSA und
Futurity z.B. mit einem Nachwuchsförderprogramm wie dem EWU-Jungpferdeprogramm
hinkt daher ein einigen Stellen:
1) Die DQHA Stallion Service Auction fördert die Zucht, die
DQHA Futurity im Anschluß daran die Nachwuchspferde
In der Stallion Service Auction kommen ausschließlich die Züchter,
also die Hengstbesitzer einerseits und Stutenbesitzer andererseits,
zusammen. Damit ist die SSA ganz konkret eine Initiative zur Förderung
der Zucht, nicht der Jungpferde. Ein Jungpferdeprogramm wie die
EWU hat die DQHA bereits seit 1983 – sie heisst Futurity/ Maturity.
2) Ohne die Stallion Service Auction wird die DQHA
ein Sportverband wie jeder andere auch
Die DQHA ist der älteste deutsche Zuchtverband für Quarter Horses,
bei dem die Züchter das letzte Wort haben. Ob es also der Wunsch
der Hengsthalter ist, in Zukunft auf die Möglichkeiten einer SSA
zu verzichten, und ob die Züchter bereit sind, in Zukunft deutlich
höhere Einzahlungsgebühren für ihre Jungpferde zu zahlen, muss
jetzt die Mitgliederversammlung entscheiden.
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Ride
Of America 2023: Vergabe des Titels "Internationaler DQHA Champion"
in den Klassen Junior Cutting, Amateur Cutting und Youth Reining
war ungültig
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z.B. Pat Faitz, Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den
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