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Der normale Hormonzyklus kann bei Stuten das Training und die Leistung in Wettkämpfen beeinflussen. Da auch für Stuten sportliche Erfolge immer wichtiger werden, wünschen viele Pferdenutzer, diese Einschränkungen zu verhindern. Verschiedene Praktiken können den normalen, körpereigenen Hormonzyklus entscheidend beeinflussen. Damit kann die Rosse, also der Zeitraum der Paarungsbereitschaft von Stuten, so verschoben oder unterdrückt werden, dass bei Turnieren keine dadurch bedingten Konzentrations- und Leistungsschwächen auftreten. Der Arbeitskreis Pferde der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. hat sich in einer neuen Stellungnahme mit den verschiedenen Methoden befasst und kommt zu dem Ergebnis, dass die meisten Praktiken nicht nur ethisch abzulehnen sind, sie stellen auch Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und das Arzneimittelrecht dar.
Laut Tierschutzgesetz ist es nämlich verboten, ein Tier zu überfordern, also ihm Leistungen abzuverlangen, denen es wegen seines Zustandes nicht gewachsen ist oder die offensichtlich seine Kräfte übersteigen. Auch alle Eingriffe und Behandlungen, die einen leistungsmindernden körperlichen Zustand verdecken, sind demnach nicht erlaubt.
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Die TVT bewertet in der Stellungnahme jeden medizinisch eingesetzten Wirkstoff individuell. Dazu sind aber auch Maßnahmen aufgeführt wie das Einfüllen von Pflanzenölen oder Murmeln und Bällen in die Gebärmutter oder Kürettagen mit Kerosin, die teilweise immer noch praktiziert werden. Ethisch abzulehnen sind laut TVT darüber hinaus auch Praktiken, wonach Stuten zu Beginn einer Turniersaison besamt und damit tragend gemacht werden, um den normalen Zyklus zu unterbrechen. Nach der Saison erfolgt dann der Trächtigkeitsabbruch, welches ein schwerer und medizinisch unnötiger Eingriff in die Gesundheit der Stute ist.
Wie Dr. Andreas Franzky, Vorsitzender des Arbeitskreises Pferde und Vorstand der TVT, erläutert, hat die physische und psychische Gesundheit der Stute oberste Priorität: “ Der normale hormonelle Zyklus der Stute ist keine Erkrankung und muss nicht medizinisch behandelt werden. Die mit dem Rossezyklus eventuell verbundenen vorübergehenden Verhaltensänderungen gehören zum Naturell der Stute und müssen beim Umgang und bei der Nutzung respektiert werden.“
Die neue Stellungnahme zu den gynäkologische Praktiken bei Sportstuten finden Sie hier
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Quelle |
Veterinärmedizinische
Universität Wien |
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